Beratung und Unterstützung von traumatisierten Flüchtlingsfrauen

Migration oder Flucht kann sich auf Menschen traumatisierend auswirken: Verlust der Heimat, dem gewohnten Umfeld, der Arbeitsplatz, Freunde, Verwandte und Bekannte.

Gewalterfahrung im Heimatland kann die Traumatisierung potenzieren.

 

Vor allem Frauen und Mädchen sind seit Beginn des Krieges in Syrien 2011 Opfer dieser systematischen Vernichtung. Frauen und Mädchen werden gezielt entführt und vergewaltigt, um auf Sklavenmärkten als Dienerinnen und Sklavinnen verkauft zu werden

 

Die aktuellen Menschenrechtsverletzungen unter anderem im Irak, in Syrien und Eritrea sind die Ursachen des enormen Flüchtlingsstroms nach Europa, der auch in Gelsenkirchen angekommen ist.

Besonders alleinreisende Frauen oder alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern sind von (sexueller) Gewalt auf der Flucht bedroht.

 

In Gelsenkirchen angekommen, ist die erste Station eine Gemeinschaftsunterkunft.

Im Stadtgebiet gibt es lediglich eine Gemeinschaftsunterkunft, die ausschließlich für Frauen und ihren Kindern vorgesehen ist. Ansonsten sind nur gemischtgeschlechtliche Unterbringungen möglich. Hier bestehen kaum Privatsphäre und begrenzt Rückzugsmöglichkeiten für die Frauen.

Ein Umzug aus der Gemeinschaftsunterkunft in eine eigene Wohnung kann frühestens nach drei Monaten (in Ausnahmefällen bereits nach einem Monat) erfolgen.

Wir- die Frauenberatungs- und Kontaktstelle e.V.- sind Ansprechpartnerin für traumatisierte Flüchtlingsfrauen, die in den Gemeinschaftsunterkünften in Gelsenkirchen oder in angemieteten Wohnungen leben.

Zentrale Elemente unserer Arbeit mit Flüchtlingsfrauen ist der Selbstschutz, Selbstfürsorge, die (Wieder)Erkennung, Förderung und Einsetzen der eigenen Ressourcen und Stärken.

 

Sozialberatung und Begleitung von Flüchtlingsfrauen

Der Verein E.F.A. e.V. (Engagierte Frauen für Asylantinnen) unterstützt Flüchtlingsfrauen bei Übersetzungen von Briefen, Ausfüllen von Formularen und notwendigen Behördengängen und Begleitungen zu Ärzten.

Darüber hinaus bietet E.F.A. e.V. eine Erstorientierung im sozialen Umfeld (Einkaufsmöglichkeiten, Sport-, Spiel- und Betreuungsangebote für Kinder, (muttersprachliche) Ärzte, Sprachförderung etc.).

Auch bei der Organisation des Umzuges können sie behilflich sein. So können Flüchtlingsfrauen Informationen darüber erhalten, wo in Gelsenkirchen günstig gebrauchte Möbel zu kaufen sind, wie eine Anmeldung bei einem Stromanbieter umgesetzt wird, wie das Schulsystem in Deutschland funktioniert und wie Schul- und Kindergartenanmeldungen erfolgen müssen etc.

Die engagierten Frauen von E.F.A. e.V. sind

Montag und Dienstag sowie Donnerstag und Freitag

von 08.00 bis 12.00 Uhr

im Frauenzentrum Hiberniastraße 6, 45879 Gelsenkirchen

telefonisch zu erreichen.

 

Flüchtlingsfrauen, die Unterstützung benötigen, können sich in folgenden Sprachen beraten lassen: Albanisch, Arabisch, Englisch, Farsi, Kurdisch, Maghrebinisch, Französisch und Somalisch.

 

Bei Bedarf einer therapeutischen Krisenhilfe leiten die E.F.A. Frauen die Betroffenen an die Frauenberatungsstelle weiter.